Donnerstag, 1. November 2012

01.11.12: Wo "Dressing" nicht Salatsauce bedeutet und Reservisten beim "Slow march" ins Schwitzen kommen

Marc aus Fallingbostel an der Bass
WLAN in der Arena macht´s möglich...
Am zweiten Tag der Proben geht es sehr früh los, ist die Arena doch der einzige Ort, wo alle Teilnehmenden für das Berlin Tattoo üben können. Wir haben von 08.00 bis 11.00 Uhr volles Programm. Anschließend übt der Bundeswehrverband, später folgen die Highland Dancer. Auf der großen Bühne, gleich hinter dem Brandenburger Tor, warten wir auf Anweisungen zur ersten komplizierteren Formation: Ein keltisches Kreuz. Ausgeführt wird es von allen Pipern und Drummajorn. Der Lohn für die Choreografie, verbunden mit dem Spielen des Sets, lässt sich sehen. Dass dies gut gelingt, ist nicht nur den ruhigen Anweisungen von Stuart Samon zu verdanken, sondern auch dem "bissigen Beat" von Marc, unter Kameraden gern auch mal Teeth gerufen.
Mal eben bloggen...

Blick über die Schulter von Robin, dem Bass Drummer der "7th Scots".
Wir Drummer dürfen dabei ein bisschen zusehen und loben... ansonsten gibt es für uns weniger zu tun. Beim Üben des Slow March - passend zum Cradle Song - gerät die aufkommende Langeweilse beim Warten auf das "Celtic Cross" rasch in Vergangenheit. Ist es doch anstrengend, die aufrechte Haltung zu wahren, wenn mehrfach die Hallenbahnen hoch und runter geschritten werden:  Es gehört zur klassischen Abfolge des March On, nach einem Intro ein Slow March folgen zu lassen. Immer besser klappt die Ausrichtung der Reihen, das sogennante "Dressing". Den Ruf hören wir ständig. Das korrekte Marschieren und Ausrichten der Reihen hat höchste Bedeutung; ist das Bild der gesamten Formation doch abhängig vom Können jedes Einzelnen. Alle geben sich gründlich Mühe, die Reihen und Abstände beim Marschieren zu halten. Ach ja, und spielen müssen wir natürlich auch noch... Die ersten Schweißperlen zeigen, auch langsames Marschieren kann anstrengend sein.

Dabei sein ist alles - diesem olympischen Slogan zufolge, tröstete ich mich gestern Abend noch, als es so aussah, als wenn ich nur abwechselnd mit meinem Kollegen im Rank spielen dürfte. Doch heute Morgen zeigt sich: Das 7th Battalion des Royal Regiment of Scotland hat keinen eigenen Tenordrummer. Flugs nehme ich die Position ein und spiele nun mit den Reservisten aus Schottland. Hier ist ihr Wappen zu sehen.
Insignien: Royal Regiment of Scotland

Übrigens ist das Wetter natürlich voll ambientig: Es ist grauer Himmel und es regnet. Schottland ist in Berlin angekommen...

Ich schreibe so früh am Tag, weil wir eine sehr lange Auszeit haben. Nach 11.00 Uhr spielen sich ja nun zur Zeit die anderen Künstler in der Arena warm. Ich nutze die Zeit und schreibe hier in der Hotellounge einen kleinen Tagebucheintrag.

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