Montag, 5. November 2012

Tunes des Berlin Tattoos 2012 und ein Abschlussfoto: German Ceremonial Pipes and Drums vor der o2-Arena


Blick in das Notenheft:
March On
The Meeting of the Waters
The Highland Cradle Song
Hot Punch
The Newly Rigged Ship
Inchdrewer House

Set - Aufstellung zum Celtic Cross für die Piper:
Between the Don and the Dee
Traditional Swiss Song: "Leugid vo Barg und Tal"
Cutting Bracken
Johnnie Cope
Thunderhead
Jig to be named

March Off
Bob Ballantyne
King George the V´s Army

Finale
u.a. Celtic Crest (Einmarsch), Band of Brothers, Black Bear, Scotland the Brave...


Formation GCPD - v. li-re: 
Peter Gies, Florian Bohm, Wolfgang Block, Maximilian Platzner (Maxi), Jan-Christian Schulz, André Preiss, Jan Hendrik Grupe, Hildegard Schmidt, Evi Hilberg, Thomas Kunz, Chris Couperthwaite, Marco Kreissl.

04.11.12: Sonntagsauftritt - letzte Show


Hotel Holiday Inn East - Sammeln der Formationen
Vor dem Hotel kommt es zum Stau. Sieben Busse transportieren Musiker und Künstler zur Arena. Kaum sind wir gegen 12.00 Uhr in der Halle aufgeschlagen, wird am Dress und am Tuning gefeilt:
Pipemajor Marco stimmt die Pipe von Maxi.
Die Bäffchen am Glengarry werden gebügelt.
Die Hosetops auf exakte Höhe gebracht.

... und lieber: Nochmal stimmen...
Schließlich finden wir uns zum letzten Auftritt wieder hinter der Bühne ein, schlagen uns aufmunternd auf die Schultern und sagen gedanklich schon Adieu. Ist doch klar, nach dem der Vorhang gefallen ist, werden sich alle Richtung Heimat begeben oder sich rasch in den Berliner sonntäglichen Abend stürzen, bevor es Montag früh wirklich für alle zurück geht.


Sonntag, 4. November 2012

03.11.12: Zwei Shows und eine Stadtrundfahrt

Von 09.00 - 12.00 Uhr: Berlin im Schnelldurchgang
Blick in ein Treppenhaus eines aufwendig restaurierten Teils der Hackeschen Höfe.
Peter erklärt die Besonderheit des Künstlerhofes, wo bewußt der Charakter der Hackeschen Höfe bewahrt wird.

Hungriger Blick in eine Patesserie - mhmmm lecker.

Die doppelte Reihe Pflastersteine kennzeichnen den Verlauf der ehemaligen Berliner Mauer. Hier direkt vor dem Brandenburger Tor.
Gemeinsam mit Busfahrer Michel und Touristguide Peter besuchen wir einige wichtige geschichtlich interessante Sehenswürdigkeiten der Stadt. Erster Halt: Hackesche Höfe. Mit in unserem Sightseeing-Team ist eine Delegation des Baseler Tattoos. Deshalb fehlt natürlich auch nicht die Fahrt einmal rund um die Schweizer Botschaft am "Regierungsgürtel".
Zwischendurch gibt´s für Wolfgang und mich einen kleinen Kaffee im Dichter-Café, wo angeblich Präsident Reagan mit Kanzler Kohl eine berliner Curry-Wurst verkosteten... Die restliche Sightseeing-Mannschaft durchwandert derweil das Brandenburger Tor. Wir treffen uns alle wieder am Bus und fahren weiter zur Arena: Mit hohen Erwartungen an uns sehen wir den nächsten Vorstellungen entgegen.
Maskottchen Christin in unserem Umkleidebereich


Tunen im Royal Airforce Regiment

Stuart besucht seine "Mannen"

Thomas besuch seine Freunde...
Das Aufrödeln ist schon die halbe Miete zum Erfolg. Kurz nochmal einen Blick in die Noten, etwas durchspielen, wo ich unsicher bin und mal in die Runde schauen, ob irgendwo geübt wird, wo ich mich "dranhängen" kann. Schließlich ertönen die Gongs, die die Zuschauer auf ihren Plätzen verbannen und wir begeben uns in unsere Backstage Position, hinter dem künstlichen Brandenburger Tor. Etwas Zeit zum plaudern und rumgucken bleibt:
Piper

Blick in die German Ceremonial Pipes and Drums

Vorfreude auf den Auftritt

Olivier erklärt die Funktion der Bordune.
Der zweite Auftrittstag sollte noch einige schöne Kontakte ermöglichen. So zum Beispiel mit dem berühmten Beroliner Chor. Er unterstützt die Veranstaltung zu verschiedenen Stücken z. B. Band of Brothers, Nationalhymne und mit einem flotten "Das ist die Berliner Luft" zum Ende des Finales. Schöne Idee: Der Chor hat sich aufgeteilt mit roten, schwarzen und gelben (goldenen) Piqué-Hemden. Endlich gelingt auch ein Kontakt zur bretonischen Musikgruppe, die mit Bordunen, Dudelsack und Bigband einen akustischen Ohrenschmaus bietet. Ich unterhalte mich mit Olivier, der mir seine Bordune vorstellt. Ein einzigartiges Instrument, aus über 50jähriger Tradition, überwiegend gespielt in der Bretagne ( Bagad). Die französische musikalische Formation gehört zur 9. Infantrie Brigade der Marine, unter Leitung von Adjudant Faine Zeni.

Samstag, 3. November 2012

02.11.12: Der erste Auftrittstag mit Dress-Rehearsal und der Generalprobe

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Vor dem ersten Auftrittstag herrscht Nervosität. Die Piper tunen in den schallverstärkenden Betongängen der Arena, bis uns Hören und Sehen vergeht. Immer noch werden die letzten Uniformteile gerichtet, genäht, geputzt und ständig wandert der Blick auf die Noten. Nichts vergessen?


Eindrücke vom ersten Auftrittstag:
Erholung an der frischen Luft
Wir haben auch immer Mal wieder Gelegenheit, anderen Gruppen beim Aufwärmen und Üben zuzuschauen. Hier beispielsweise dem Wachregiment - Heer, Luftwaffe und Marine -.
Das Wachbattaillon der Bundeswehr nimmt Aufstellung.
Aisla Craig Dancers von hinten - 36 Frauen gestalteten den tänzerischen Part im Tattoo.

Wolfgang probt mit Practice-Chanter im "Dressroom"
Bevor wir heute im Full-Dress, gestriegelt und glänzend das Parkett betreten haben, gibt es allerdings noch richtig Arbeit!


Drummajor Peter Gies unterstützt an allen Broschen und Knöpfen...
Letztendlich klappen Dress-Rehearsal und die Generalprobe.
Nur Fliegen ist schöner - Das Plaid muss stramm sitzen!
















Gegen 19.50 Uhr stehen wir bereit in unseren Rängen hinter der Bühne und warten auf unser Kommando. Doch dass kommt erst, nachdem der Brauereiwagen vorbeigezogen ist und die Arena verlassen hat. Hier nun der Auftritt aus Zuschauerperspektive (Fotos Birte Block):
Eröffnung mit Tattoo-Szene und Brauerreigespann

Einzug durch das "Brandenburger Tor"

March-On

Aufstellung zum Set im Celtic Cross

Der erste Auftritts-Tattoo-Tag ist aus meiner Sicht etwas zu nervös verlaufen. Da kann ich noch an meiner Routine feilen. Die Cast-Party wäre zwar toll für das Teamfeeling gewesen, aber meine Kondition signalisiert: Auszeit fällig und so falle ich schon gegen 23.00 Uhr k.o. in die Falle. Wie ich später höre, war das ein "schwerer Fehler", wo die Fete doch sehr schön war, dank einiger musikalischer Beiträge der beteiligten Regimenter und einer fetzigen Band.

Freitag, 2. November 2012

01.11.12: Noch mehr Rehearsal - Bühnenerfahrung - die ersten Änderungen im Ablauf




Bildunterschrift hinzufügenVejen Garden - Dänische Formationsband
Am zweiten Probentag, 01.11.12, sind wir insgesamt 14 Stunden in der o2-Arena. Immer wieder geht es auf die Bühne; zum Glück, den ich habe
noch einiges zu lernen. Ab 11.00 Uhr gibts eine längere Auszeit, weil andere Gruppen die Arena zum Üben benötigen.

Zum Beispiel für die Eröffnung durch den Bundeswehr Verband....

Zu Beginn führt der Moderator in den Begriff Tattoo ein - es wird zünftig gefeiert. Ein Brauereigespannt bringt frisches Bier...

Brauereigespann zum "Tattoo-Einstieg".
...während dessen dürstet es die Musiker hinter dem Brandenburger Tor im Backstage. Hier warten wir auf unseren Einsatz zum "Opening".

Blick von Hinten auf die Musiker: Finale


Für nen kleinen Flirt ist immu er Zeit auch im Finale...

Während wir uns hinter der Bühne niederlassen, um den verschiedenen Geschäften nachzugehen, dürfen sich die bildhübschen Alaisa Craig Highlanderinnen erproben.


Eindrücke vom Tag...

Blick in unseren Dressroom


Im Dressroom


Zum Häckeln bleibt ein bisschen Zeit. Auch klönen ist angesagt. Über das Leben und die Pipe-Szene. Hier mit Evi, Piperin.


Einer, der beliebtesten Orte: Der Coffee-Shop.

Unsere musikalischen Leitungen - Drummajor Pride, Pipemajor Thomas Dodds und der musikalische Direktor Samson


Donnerstag, 1. November 2012

01.11.12: Wo "Dressing" nicht Salatsauce bedeutet und Reservisten beim "Slow march" ins Schwitzen kommen

Marc aus Fallingbostel an der Bass
WLAN in der Arena macht´s möglich...
Am zweiten Tag der Proben geht es sehr früh los, ist die Arena doch der einzige Ort, wo alle Teilnehmenden für das Berlin Tattoo üben können. Wir haben von 08.00 bis 11.00 Uhr volles Programm. Anschließend übt der Bundeswehrverband, später folgen die Highland Dancer. Auf der großen Bühne, gleich hinter dem Brandenburger Tor, warten wir auf Anweisungen zur ersten komplizierteren Formation: Ein keltisches Kreuz. Ausgeführt wird es von allen Pipern und Drummajorn. Der Lohn für die Choreografie, verbunden mit dem Spielen des Sets, lässt sich sehen. Dass dies gut gelingt, ist nicht nur den ruhigen Anweisungen von Stuart Samon zu verdanken, sondern auch dem "bissigen Beat" von Marc, unter Kameraden gern auch mal Teeth gerufen.
Mal eben bloggen...

Blick über die Schulter von Robin, dem Bass Drummer der "7th Scots".
Wir Drummer dürfen dabei ein bisschen zusehen und loben... ansonsten gibt es für uns weniger zu tun. Beim Üben des Slow March - passend zum Cradle Song - gerät die aufkommende Langeweilse beim Warten auf das "Celtic Cross" rasch in Vergangenheit. Ist es doch anstrengend, die aufrechte Haltung zu wahren, wenn mehrfach die Hallenbahnen hoch und runter geschritten werden:  Es gehört zur klassischen Abfolge des March On, nach einem Intro ein Slow March folgen zu lassen. Immer besser klappt die Ausrichtung der Reihen, das sogennante "Dressing". Den Ruf hören wir ständig. Das korrekte Marschieren und Ausrichten der Reihen hat höchste Bedeutung; ist das Bild der gesamten Formation doch abhängig vom Können jedes Einzelnen. Alle geben sich gründlich Mühe, die Reihen und Abstände beim Marschieren zu halten. Ach ja, und spielen müssen wir natürlich auch noch... Die ersten Schweißperlen zeigen, auch langsames Marschieren kann anstrengend sein.

Dabei sein ist alles - diesem olympischen Slogan zufolge, tröstete ich mich gestern Abend noch, als es so aussah, als wenn ich nur abwechselnd mit meinem Kollegen im Rank spielen dürfte. Doch heute Morgen zeigt sich: Das 7th Battalion des Royal Regiment of Scotland hat keinen eigenen Tenordrummer. Flugs nehme ich die Position ein und spiele nun mit den Reservisten aus Schottland. Hier ist ihr Wappen zu sehen.
Insignien: Royal Regiment of Scotland

Übrigens ist das Wetter natürlich voll ambientig: Es ist grauer Himmel und es regnet. Schottland ist in Berlin angekommen...

Ich schreibe so früh am Tag, weil wir eine sehr lange Auszeit haben. Nach 11.00 Uhr spielen sich ja nun zur Zeit die anderen Künstler in der Arena warm. Ich nutze die Zeit und schreibe hier in der Hotellounge einen kleinen Tagebucheintrag.

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Erster Tag - Orientierung

Foto Hilde mit Nicole und Sonja
Die Kappen sind fertig: Nicole und Sonja bringen unsere Kapis mit der Aufschrift: German Ceremonial Pipes and Drums ins Hotel, wo sich alle Musiker einfinden. Gegen 17.00 Uhr starten wir im Sammelbus Richtung o2-Arena. Dort erwartet uns ein riesen Gewusel von weiteren Musikern, Tänzern und Chormitgliedern... nach einer Weile finden wir unsere Nische, wo wir uns mal richtig in die Augen schauen können. Kurz danach, der große Moment: Wir sehen zum ersten Mal die große Arena mit dem nachgebauten Brandenburger Tor. Wahnsinn!
Blick auf die Bühne


Piper Kollegen beim Tunen
Gegen "sharp 18Hundert versammelt sich die Massed Band mit gefühlten 120 Leuten in einem Foyer im 4. Stockwerk. Es wimmert und summt... irgendwann setzt sich ein Militär mit kräftigem Bass durch und wir sortieren uns in eine Drum-Fraktion und eine Pipe-Mannschaft. Langsam wird´s übersichtlicher. Rasch führt Stuart in die erste Probe ein. Wir spielen die ersten Tunes des March On und schließen nach einigem Umsortieren die erste Probe mit dem Set ab... ja, richtig gehört: Es wird nicht erst stundenlang getunt, sondern direkt gespielt. Wow. Keine schlechte Erfahrung. Getunt wird dann hinterher und zwar richtig. Dieses Bild dürfte wohl ständig Backstage anzufinden sein: